Wir entkleiden uns
Und bleiben doch in Sprache gehüllt
Im Wortgewand stehen wir uns gegenüber
Kommen einander näher
Je t’aime
Die Apostrophe trennt uns
Ti amo
Im Minimalismus der Liebe
Bleibt für mich
Als Subjekt
Kein Platz
Semantik füllt den Raum
Doch in ihren Leerstellen
Entsteht ein Vakuum
In dem nichts ist
Und wir nichts sind
Linien
Flüchtig in die Luft gezeichnet
Morpheme
Noch nicht zu Worten geformt
Noch nicht eingesperrt
In der Diktatur des Gewesenen
Wir zerfließen
Im Horizont der Konjunktive
Und verrinnen
Wie die letzten Tropfen Wein
Im Ozean des Hypothetischen
These und Antithese
Wagen wir uns nicht zur Synthese
Und verharren im Dialektischen
Wann schälen wir uns
Aus den Schichten der Philosophie
Wann zerschneiden wir
Den Tüll der Zeichen
Wann wird aus der Leerstelle
Zwischen dir und mir
Wir