I.
Woher kommt es, dieses Gefühl?
Ein Schmerz, ein Druck auf meine Brust.
Wo Freude war und hätte sein müssen,
da ist Leere.
Und scheint sich auch das Blatt zu wenden,
es wird sich immer wieder drehen
und dieses Loch wird nie vergehen.
Es hängt an mir wie ein Organ.
Bin ich verdammt, ewig zu leiden?
Niemals völlige Erfüllung
in meinem Leben zu erfahren?
Oder sind meine Erwartungen
zu hoch, zu schillernd, zu unmöglich?
Ich bin einsam voller Liebe
und verwirrt.
Um mich herum ist alles Glück,
das ich mir jemals wünschen kann,
doch füttert es die Leere nicht.
Immer Zweiter, unsichtbar
in meiner Anonymität.
Mir geht es gut, was will ich mehr?
Doch nur, dass es mir gut geht.
Mein Schrei ist stumm,
die Tränen trocken,
die Wunden sind in mich gekehrt.
Ich seh wie jeder andre aus.
Und ich bin ja dankbar
für diese Welt,
für alles, was ich sehen konnte.
Ach, könnt ich es auch fühlen!
Doch fühlen tu ich nur die Kälte,
das Gewicht auf meiner Brust
und tausend schreckliche Gedanken.
Der Nebel schleicht sich vom Gehirn
hinab in meine Lungen,
wo er mich langsam erstickt.
Und hat er erst mein Herz erreicht,
ist es um mich geschehen.
II.
Ich wär gern so viel mehr:
Ein guter Freund, ein guter Mensch.
Und ich will irgendwo dazugehören.
Doch will ich es vielleicht zu sehr.
Ich will Erfolg und Glück und Wert,
vielleicht will ich zu viel
und sollte akzeptieren,
wo ich bin und wer.
Vielleicht kommt später gar nichts mehr.
Vielleicht hab ich die Spitze
vor langer Zeit erreicht,
vielleicht.
Und wenn es das gewesen wär,
hatte mein Leben einen Sinn?
Woran misst man Erfüllung?
An Freunden, Küssen und an Geld?
Daran wie viel man von der Welt
gesehen hat und wen?
Vielleicht bin ich gescheitert
und hab das alles nie genug gewollt.