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Kajevic Elma

Infernalische Ekstase

 

Ich bin im Himmel des Rauschs, dabei umhüllt mich ein fremdes Gefühl. Ich wirke einsam und verloren im Zentrum des Jahrmarkts, obzwar mich eine beträchtliche Menschenmenge umgibt. Tausende Gerüche erregen meine Aufmerksamkeit. Der Duft von gebrannten Mandeln, warmen Maronen, Waffeln und herzhaftem Glühwein lassen mich nostalgisch fühlen. Ich friere, jedoch wird mir warm ums Herz vom Lachen der Masse, vom Jubeln der Kinder, die euphorisch ihr Dasein genießen. Ich spüre mich ortsfremd, obwohl ich hier aufgewachsen bin. Meine tragische Existenz verdient diese erwärmenden Gefühle nicht. Die festliche Dekoration, die blendenden Lichterketten, die Gerüche, der Lärm, die Kälte stellen eine Bedrohung für mich dar. Trotz der Kälte, bin ich schweißgebadet. Mein Körper reagiert nicht mehr auf meine Befehle, meine Gliedmaßen sind paralysiert. Ich kann meinen Augen nicht mehr trauen, denn meine Beine wirken so als würden sie mit dem eisigen Asphalt eins werden. Die kahlen Äste scheinen so als würden sie nach mir greifen wollen. Ich versuche um Hilfe zu rufen, doch mein Geschrei ist nur ein heiseres Kläffen. Die Lage sieht ausweglos aus und mir kommt nichts anderes im Sinne als den Löffel fallen zu lassen. Mein Kopf prallt gegen den Boden, dabei wird mir einiges klar. Ich habe ein unergründbares Ziel vor Augen, das Gotteshaus. Ich sehne mich nach Vergebung, nach Akzeptanz, nach Hilfe. Schon befinde ich mich vor dem Altar und kann mich nicht mehr auf Beinen halten. Mein Leben so bedeutungslos und trotzdem wünsche ich mir dieses mickrige Leben fortzusetzen.  Ich suche Gott, erst wenn alles aussichtslos erscheint und finde Freund Hein. Ich versuche den Sensenmann zu bekämpfen, um den Prozess aufzuhalten. Ich kämpfe dagegen an, um in Freiheit der diesseitigen Welt zu schweben.




Envoyé: 03:08 Sun, 31 October 2021 par: Kajevic Elma